Berliner Erklärung 2016

Gemeinsame Erklärung der kirchlichen Kollegs und Abendgymnasien Deutschlands

Integration von Flüchtlingen

Die Integration von Flüchtlingen in die gesellschaftlichen Strukturen der Bundesrepublik ist eine Aufgabe des gesamten Bildungssystems.

Grundvoraussetzung für das Gelingen von Integration ist der Erwerb der deutschen Sprache. Die kirchlichen Kollegs und Abendgymnasien Deutschlands verfügen über jahrzehntelange Erfahrungen und umfassende Kompetenzen bei der schulischen Integration von Migrantinnen/Migranten und Aussiedlerinnen/Ausiedlern.Diese Konzepte können nun auch mit dem entsprechend vorhandenem und qualifizierten Personal auf Asylbewerberinnen/ Asylbewerbern übertragen und weiterentwickelt werden.

Die besondere Stärke unserer Schulen liegt in der Bereitstellung eines differenzierten und oft sehr individualisierten christlichen Bildungs- und Beratungsangebots für Erwachsene mit ganz unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen, die einen höher qualifizierten Schulabschluss anstreben.

Individuelle Einstufung, teilweise modularisierter Unterricht, sozialpädagogische Betreuung und (in einigen Bundesländern) E-learning-Angebote sind wesentliche Bausteine unseres christlichen Bildungskonzeptes.

Zur erfolgreichen Umsetzung dieses Konzepts in Hinblick auf die bei uns Schutz und Zukunftsperspektiven Suchenden ist eine Anpassung der Rahmenbedingungen für unsere Arbeit erforderlich:

  •  Prüfung verschiedener finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten beim Besuch von Vorkursen / Integrationsklassen für die Aufnahme in Abendgymnasium und Kolleg (nicht BAföG)
  •  Durchführung einer kulturellen Integration, neben der SchulbildungÖffnung auch der christlichen Schulen für eine größere interreligiöse Arbeit
  •  Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen durch die Flucht bei der Anerkennung bzw. Anpassung der Aufnahmebedingungen in unsere SystemeAnerkennung individuell vorhandener, z.B. sprachlicher Kompetenzen bei der Gestaltung des Bildungsweges
  •  Klärung der Finanzierung dieses Konzeptes von staatlicher bzw. kirchlicher Seite
  •  Entwicklung regionaler Unterstützungsnetzwerke (z.B. Caritas, Kolping, Diakonie etc.).

Diese Bildungskonzeption kann den Asylbewerbern bzw. Asylberechtigten helfen, positive Perspektiven für das Leben und Arbeiten in Deutschland zu eröffnen und wirkt damit nachhaltig Zukunft eröffnend im gesellschaftlichen Miteinander und Füreinander auch Ressentiments entgegen.

Für die kirchlichen Abendgymnasien und Kollegs

Der Vorsitzende                                                           Claus Pointner, OStD i.K.